Umsichtigkeit im Haardter Steinbruch
Ab dem 1. Mai 2014 habe ich jede Woche einen neuen Beitrag über die Fortschritte und Herausforderungen bei der Entstehung unseres Gartens veröffentlicht. Während dieser Bauarbeiten im Garten spricht man mit vielen Leuten und hat motivierende Gespräche. So entstand die Idee um neben den ‘normalen’ Beiträgen auch über besondere Ereignisse oder Interviews mit interessanten Menschen zu schreiben, die zum Beispiel mit Begeisterung über ihren Beruf erzählen.
Voller Freude präsentiere ich heute den ersten Beitrag: ein Interview mit Markus Höbel, der Betriebsleiter von Hanbuch, der Steinbruch auf der Haardt in Neustadt, quasi bei uns um die Ecke.
Wie bist du an deinem Beruf geraten? Wenn der Vater, Opa und diverse Onkels sowie Cousins schon Steinmetz waren oder sind bleibt einem fast nichts anderes übrig.
Was ist deine Ausbildung? Ich habe von 1982 bis 1985 den Beruf Steinmetz und Steinbildhauer in Kaiserslautern erlernt. Anschließend war ich bis 1990 als Steinmetz im Steinbruch beschäftigt, anfangs als Arbeiter dann später als Werkspolier. Mitte 1990 habe ich für die Sprengmeisterausbildung die Prüfung abgelegt. Bis Juli 1991 bin ich auf die MHK Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern gegangen. Schon ab 1982 habe ich parallel im Steinbruch gearbeitet. Da im November 1990 mein Vater gestorben ist, wurde der Steinbruch von mir kommissarisch bis zur Meisterprüfung im Juli 1991 geleitet. Ab September habe ich dann die Leitung des Betriebs Neustadt komplett übernommen, es folgen dann diverse Weiterbildungen wie Sicherheitsfachkraft usw…
Gibt es etwas aus deiner Jugend, Familie oder Schule, dass wichtig gewesen ist um diesen Beruf auszuüben? Ausschlaggebend war mit Sicherheit auch das ich in dem Betrieb, diesem Steinbruch aufgewachsen bin.
Was bedeutet Sandstein für dich? Sandstein im Allgemeinen bedeutet für mich Leben, Gestaltungselement; unser eigener Sandstein hat einen angenehmen warmen Farbton der für mich Ruhe ausstrahlt.
Sind alle Sandsteine in deinem Steinbruch gleich? Der Sandstein von Haardt wechselt in 10 cm Schritten seine Farbe und Struktur, wobei die Textur nahe zu gleich bleibt und deshalb machen wir keine Unterschiede.

Die Steine sind wirklich sehr groß… (Sigash, D)
Ist dein Sandstein anders als Sandstein von anderen Orten? Jeder Sandstein ist anders, also “Jedes Stück ist ein Unikat”.
Was motiviert dich? Mein Beruf, der Steinbruch und mein Hobby (Maschinentechnik logischerweise die von Steinbearbeitungmaschinen und Motorräder) und auch meine Frau und meine Familie. Ich finde das eine gelungene Kombination …..
Was ist dein Lieblingsprojekt?
Ich wollte schon immer etwas machen das ich mir in 30 Jahren auch noch anschauen kann, was man mit Sandstein gut verwirklichen kann. Ich habe mit meinen Mitarbeitern tolle Baustellen abgewickelt wie z.B. die Hüllsburg, die Renaturierung der Isenach in Bad Dürkheim, Hotel Kaisergarten und unzählige kleinere Objekte. Aber mein Lieblingsprojekt ist die nachhaltige und gute Entwicklung des Steinbruchs.

Ein Uhu im Haardter Steinbruch (Clement Heber, D)
Dass dies keineswegs leere Worte sind, bestätigt Clement Heber, vom Beruf Geigenbauer und Ornithologe in der Freizeit. Er ist involviert in die Erweiterung des Haardter Steinbruchs und kartiert die Folgen des Sandsteinabbaus für die Vögel, wie zum Beispiel Uhus, die dort nisten. Er schätzt an Markus Höbel seine Umsichtigkeit und sein immer offenes Ohr!